Gastbeitrag Anna Schmidt - Hufteam Hessen
Gut zu Huf
Wie bekommt mein Pferd gesunde Hufe?
Wie erhalte ich die Hufe gesund? Und woran erkenne ich überhaupt
gesunde Hufe?
Um diese Fragen zu beantworten müssen
wir zuerst in die Anatomie und Physiologie der Hufe reinschauen.
Die Hornkapsel schützt die inneren
Strukturen vor äußeren Einflüssen wie ein Schuh.
Beim Laufen spreizt sich der Huf und
zieht sich wieder zusammen; der Hufmechanismus. Das Pferd benötigt
diesen, da das Herz im Verhältnis zum Körper zu klein ist und das
Blut nicht allein aus den Hufen hoch saugen kann ohne auf Dauer
Schaden zu nehmen. Die Eckstreben begrenzen diese Weitung des Hufs
und der Strahl sowie die Strahlfurchen dienen als Dehnungsfuge. Da
die Sohle beim Weiten des Hufes abflacht ist sie konkav gewölbt.
Die weiße Linie ist die Verbindung
zwischen äußerer Hornkapsel und innerem Hufbein (Knochen). Man kann
sie sich wie einen Reißverschluss oder Klettverschluss vorstellen.
Sie wird auch Hufbeinaufhängung genannt, da das Hufbein nicht
einfach in der Hornkapsel steht, sondern in der Hornkapsel aufgehängt
ist. Eine gesunde weiße Linie ist eng!
Das Horn besteht aus Hornröhrchen. Man
kann sich diese wie eine Spiralfeder vorstellen. Je enger
(komprimierter) die Windungen dieser „Spiralfeder“ sind, desto
widerstandsfähiger ist der Huf.
Zusammenfassend kann man sagen, dass
ein gesunder Huf wie folgt aussieht:
- glatte Hornwand, ohne Ringe und Risse
- Zehen- und Trachtenwand stehen im (annähernd) gleichem Winkel zueinander
- ausgeprägter Ballen und Strahl
- Sohlengewölbe
- enge, weiße Linie
- insgesamt erscheint der Huf kurz und kompakt
Erreichen und Erhalten kann man dies,
indem man dem Pferd 24h uneingeschränkte Bewegungsmöglichkeit
(Offenstall, Paddock Trail, Aktivsstall,…) auf verschiedenen
Bodenverhältnissen bietet (Kieselsteine, Sand, Gras, Schotter,
Naturboden,…), das Pferd rauhfaserreich und zuckerarm ernährt, dem
Pferd uneingeschränkten Sozialkontakt zu Artgenossen bietet,
bedarfsgerecht Mineralien zufüttert.
Diese Faktoren sind um einiges
wichtiger als eine gute Hufbearbeitung!
Horn muss genauso trainiert werden, wie
Muskeln oder Kondition.
Der Huf produziert Horn für die
Bodenverhältnisse auf denen das Pferd die meiste Zeit des Tages
verbringt. Sprich, wird das Pferd überwiegend auf weichem Boden
gehalten, ist das Horn eher weich. Wird das Pferd auf harten Böden
gehalten, ist das Horn eher hart.
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